Breakfast In America – Supertramp (MoFi vs. 1979)

Breakfast In America klang 1979 als LP schon gut. Die Vinyl-Ausgabe von Mobile Fidelity will noch besser klingen. Wir zeigen die Unterschiede in 13 Grafiken.

Wie entstand Breakfast In America von Supertramp?

Breakfast In America ist das sechste Studioalbum von Supertramp und wurde 1978 – wen wundert’s? – in den USA aufgenommen, größtenteils im Village Recorder zu Los Angeles. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Band aus Rick Davies, Roger Hodgson, John Helliwell, Bob Siebenberg und Dougie Thomson – dieselbe Besetzung, die auch schon an den drei vorigen Alben beteiligt war. Für poppige Songs hatten Supertramp schon immer ein Händchen. Aber auf früheren Alben waren stets auch komplexere Prog-Rock-Elemente zu hören. Für Breakfast In America entschied sich die Band für einen lupenreinen Pop-Kurs. Alle Songs wurden von Hodgson und Davies geschrieben, die ihre Kompositionen jeweils selbst sangen.

Supertramp - Breakfast In America, Holland 1979
Supertramp – Breakfast In America, Holland 1979
Supertramp - Breakfast In America, MoFi 2018
Supertramp – Breakfast In America, MoFi 2018

Welche Versionen von Breakfast In America vergleichen wir?

Breakfast In America erschien im Jahr 1979, unser Exemplar ist eine frühe Pressung aus demselben Jahr. In einem Single-Sleeve steckt die bedruckte Innenhülle mit den Texten und den Credits. Sie wurde auf 146g Vinyl bei CBS Haarlem in Holland gepresst. Den Lackschnitt besorgte das A&M Masteringstudio gleich selbst.

Diese Feld-, Wald- und Wiesenpressung vergleichen wir mit der Edel-Variante aus der Original Master Recording Serie von Mobile Fidelity Sound Lab aus dem Jahr 2018. Typisch für MoFi ist der extraschwere Karton, aus dem das Fold Out Cover gefertigt wurde. Im Innern des Gatefolds finden sich dieselben Infos, wie auf der ursprünglichen Innenhülle. Gepresst wurde bei RTI auf 210g besonders laufgeräuscharmes Super-Vinyl, das in der antistatischen MoFi-Innenhülle und einer zusätzlichen Schutzhülle aus starkem Papier (Stiffener) in der Außenhülle steckt.

Weitere Alben aus dem Jahr 1979 bei Uebervinyl.de

Wie unterscheiden sich Pegel und Dynamik der beiden Pressungen?

Wellenform-Diagramm für Supertramp – Gone Hollywood
Wellenform-Diagramm für Supertramp – Gone Hollywood

Das Wellenform-Diagramm für Gone Hollywood zeigt in beiden Fassungen eine beeindruckend große dynamische Bandbreite – vor allem für eine Pop-Produktion. Die MoFi ist im Intro einen Tick lauter als die 1979er.

Wellenform-Diagramm für Supertramp – The Logical Song
Wellenform-Diagramm für Supertramp – The Logical Song

Mit Blick auf die Dynamik gibt es praktisch keine Unterschiede zwischen den beiden Versionen von The Logical Song. Sehr wahrscheinlich war beim Mischen und Mastern schon klar, dass der Song eine Single wird und daher für maximale Lautheit optimiert. Nach dem Intro gibt es auf beiden Pressungen nicht mehr viel Raum für dynamische Feinheiten.

Wellenform-Diagramm für Supertramp – Take The Long Way Home
Wellenform-Diagramm für Supertramp – Take The Long Way Home

Take The Long Way Home ist in der 1979er-Versionstarker komprimiert und limitiert. Die Pegelspitzen erzeugen hier eine gerade Linie während auf der Mobile Fidelity die Pegelspitzen sehr ungerelmäßig weit ausschlagen.

Wellenform-Diagramm für Supertramp – Lord Is It Mine
Wellenform-Diagramm für Supertramp – Lord Is It Mine

Auch in Lord Is It Mine besitzt die Ausgabe von Mobile Fidelity Sound Lab ein breiteres dynamisches Spektrum. Die 1979er wurde erneut etwas höher eingepegelt und dann per Limiter vor Übersteuerungen geschützt.

Wie unterscheiden sich die die Frequenzspektren der beiden Pressungen?

Frequenz-Spektrogramm (lineare Skalierung) für Supertramp – Gone Hollywood
Frequenz-Spektrogramm (lineare Skalierung) für Supertramp – Gone Hollywood

Das Frequenz-Spektrogramm für Gone Hollywood zeigt ein Bild, das man selten sieht: Die Ausschläge der Mobile Fildelity Sound Lab-Pressung schlagen über den gesamten Frequenzbereich vom unteren Rand bis zum oberen Rand des Diagramms gleichmäßig in roter Farbe aus. Das bedeutet: Frequenzen aus allen Bereichen werden an manchen Stellen gleichzeitig gleich laut wiedergegeben. Das Bild für die 1979er sieht ähnlich aus. Allerdings nimmt hier die Intensität in den Mitten und Obertönen leicht ab.

Frequenz-Spektrogramm (lineare Skalierung) für Supertramp – The Logical Song
Frequenz-Spektrogramm (lineare Skalierung) für Supertramp – The Logical Song

Das Spektrogramm für The Logical Song fällt nicht ganz so gleichmäßig aus. Die MoFi ist in den Frequenzen über 15.000 Hertz lauter, die 1979er in den Frequenzen direkt darunter.

Frequenz-Spektrogramm (lineare Skalierung) für Supertramp – Take The Long Way Home
Frequenz-Spektrogramm (lineare Skalierung) für Supertramp – Take The Long Way Home

In Take The Long Way Home fällt ein betontes Band bei ca. 16.000 Hertz auf, das sich als rroter Streifen durch das Diagramm zieht. Die MoFi hebt keine Frequenzen so deutlich hervor.

Frequenz-Spektrogramm (lineare Skalierung) für Supertramp – Lord Is It Mine
Frequenz-Spektrogramm (lineare Skalierung) für Supertramp – Lord Is It Mine

In Lord Is It Mine sehen wir vor allem die Pegelunterschiede zwischen den beiden Versionen. Da die 1979er einen höheren Durchschnittspegel besitzt, werden die meisten Frequenzen gleichmäßig etwas energiereicher angezeigt.

Frequenz-Spektrogramm (logarithmische Skalierung) für Supertramp – The Logical Song
Frequenz-Spektrogramm (logarithmische Skalierung) für Supertramp – The Logical Song

Spektrogramme mir linearer Skala zeigen die Unterschiede in hohen Frequenzen. Die logarithmische Skala offenbart die Differenzen in den tieferen Lagen. Und in dieser Disziplin hat die MoFi klar die Nase vorn, wie die größeren violetten Flächen im Spektrogrammm für The Logical Song zeigen.

Wie unterscheidet sich die Loudness der MoFi- und der 1979er-Pressung?

Loudness-Messung für Supertramp – Breakfast In America, A&M 1979, Seite 1
Loudness-Messung für Supertramp – Breakfast In America, A&M 1979, Seite 1
Loudness-Messung für Supertramp – Mobile Fidelity Sound Lab, 2018, Seite 1
Loudness-Messung für Supertramp – Mobile Fidelity Sound Lab, 2018, Seite 1

Mit dem Loudness Meter von Youlean messen auch Toningenieure die Lautheit ihrer Arbeitsergebnisse. Für die Seite 1 von Breakfast In America stellten wir für die 1979er einen Wert von -19,6 LUFS integrated (Loudness Units relative to Full Scale), für die MoFi waren es -21,2 LUFS integrated. Beide Werte sind für Pop-Produktionen absolut top. Die MoFi ist sogar um etwa 1,6 dB nochmal weniger laut als die 1979er.

Loudness-Messung für Supertramp – Breakfast In America, A&M 1979, Seite 2
Loudness-Messung für Supertramp – Breakfast In America, A&M 1979, Seite 2
Loudness-Messung für Supertramp – Mobile Fidelity Sound Lab, 2018, Seite 2
Loudness-Messung für Supertramp – Mobile Fidelity Sound Lab, 2018, Seite 2

Für die Seite 2 ergab die Messung der 1979er erneut -19,6 LUFS integrated, die MoFi landete bei -20,8 LUFS integrated. Der Abstand ist mit 1,2 dB etwas geringer. Aber erneut sind die Werte für beide Pressungen in keiner Weise bedenklich.

Wie gut klingt die MoFi-Pressung von Supertramp – Breakfast in America?

Breakfast In America ist ein extrem gut produziertes Pop-Album, dessen Klangqualität außer Frage steht. Für die MoFi-Pressung gibt es hier keine Bäume auszureißen. Verbesserungen im Detail sind aber möglich. Und nicht nur, weil das verwendete Super-Vinyl wirklich sehr wenige Laufgeräusche produziert. Beispielsweise bei der Abbildung der Instrumente gibt es Fortschritte. Die Anschläge des Pianos in Gone Hollywood werden hier etwas knackiger wiedergegeben, ohne jedoch harsch zu klingen. Der Bass wirkt ebenfalls gestrafft und auch die Stereobühne scheint links und rechts einen halben Meter angebaut zu haben. Die Klanglichen Präferenzen scheinen auch in The Logical Song oder Take The Long Way Home durch. Hier ist die Snare eher auf „fett“ optimiert als auf „crisp“, die Hihat etwas weiter im Hintergrund als auf der Vergleichs-LP.

Wie gut klingt die 1979er-Pressung von Supertramp – Breakfast In America?

Für die Produktion von Breakfast In America zeichnet die Band selbst verantwortlich. Federführend waren die beiden Perfektionisten Davies und Hodgson. Und das Ergebnis kann sich auf dieser frühen Pressung hören lassen. Die Unterschiede zur MoFi sind nicht allzu groß, aber durchaus vernehmbar. Sie klingt einen Tick dünner, bringt einen Hauch weniger Bass mit und definiert die Instrumente nicht ganz so genau wie die MoFi. Die Snare und auch der Gesang kommen heller aus den Boxen als auf der Vergleichspressung.

Titelliste

Side 1

  • Gone Hollywood
  • The Logical Song
  • Goodbye Stranger
  • Breakfast In America
  • Oh Darling

Side 2

  • Take The Long Way Home
  • Lord Is It Mine
  • Just Another Nervous Wreck
  • Casual Conversations
  • Child Of Vision
Supertramp - Breakfast In America, Holland 1979
Supertramp – Breakfast In America, Holland 1979
Supertramp - Breakfast In America, Holland 1979
Supertramp – Breakfast In America, Holland 1979
Supertramp - Breakfast In America, Holland 1979
Supertramp – Breakfast In America, Holland 1979
Supertramp - Breakfast In America, Holland 1979
Supertramp – Breakfast In America, Holland 1979
Supertramp - Breakfast In America, Holland 1979, Seite 1
Supertramp – Breakfast In America, Holland 1979, Seite 1
Supertramp - Breakfast In America, Holland 1979, Seite 2
Supertramp – Breakfast In America, Holland 1979, Seite 2
Supertramp - Breakfast In America, Mobile Fidelity Sound Lab 2018
Supertramp – Breakfast In America, MoFi 2018
Supertramp - Breakfast In America, Mobile Fidelity Sound Lab 2018
Supertramp – Breakfast In America, MoFi 2018
Supertramp - Breakfast In America, Mobile Fidelity Sound Lab 2018
Supertramp – Breakfast In America, MoFi 2018
Supertramp - Breakfast In America, Mobile Fidelity Sound Lab 2018
Supertramp – Breakfast In America, MoFi 2018
Supertramp - Breakfast In America, Mobile Fidelity Sound Lab 2018, Seite 1
Supertramp – Breakfast In America, MoFi 2018, Seite 1
Supertramp - Breakfast In America, Mobile Fidelity Sound Lab 2018, Seite 2
Supertramp – Breakfast In America, MoFi 2018, Seite 2

InterpretSupertramp
TitelBreakfast In America
LabelA&M RecordsMobile Fidelity Sound Lab
KatalognummerAMLK 64747MFSL 1-471
Veröffentlicht19792018
Format12”12”
Umdrehungen/Minute33 1/333 1/3
CoverSingle SleeveGatefold
BeigabenBedruckte InnenhülleStiffener
LackschnittA&M Mastering StudiosKrieg Wunderlich, Rob LoVerde
PresswerkCBS HaarlemRTI
Matrix-Runout19-64747-3A-7 A&M SP 3729-M8 INT ℗ 19-64747-5B-1 ℗[Trumpet symbol] A&M SP3730-M3 INTMFSL1-471 A ̶2̶ 2 ̶2̶9̶5̶3̶9̶.̶1̶(̶1̶)̶.̶.̶.̶ 29540.1(3)… KW@MoFi MFSL1-471 B2 29540.2(3)… KW@MoFi
Auflage/LimitierungJa
Fortlaufende Nummer8633
HerstellungslandNiederlandeUSA