Brothers in Arms von den Dire Straits auf Vinyl gibt es aktuell in der günstigen Back to Black-Pressung oder teurer als Abbey Road Remaster. Lohnt sich der Aufpreis?
Ein paar Hintergründe zu Brothers In Arms von Dire Straits
Brothers in Arms erschien im Jahr 1985 als fünftes Studioalbum der Dire Straits. Die Vorgängeralben Dire Straits, Communiqué, Making Movies und Love Over Gold waren noch komplett analog aufgenommen worden. Brothers In Arms wurde dagegen von Anfang an als CD konzipiert und komplett digital (DDD) produziert. Um die längere Laufzeit einer CD zu demonstrieren, war die CD-Version bei Erscheinen um etwa sieben Minuten länger als die gleichzeitig veröffentlichte LP. Allerdings sorgten nicht etwa Bonus-Tracks für das Mehr an Musik. Einige Stücke wurden auf der CD-Version länger ausgespielt. Dieser Vorteil veranlasste offenbar viele Käufer dazu, zur CD zu greifen. Und Brothers In Arms trug so seinen Teil zum Siegeszug der CD bei.


Welche Versionen von Brothers In Arms vergleichen wir?
Die jüngste Version von Brothers In Arms erschien 2021 auf Vertigo und zählt zur Serie der Abbey Road Remasters. In den legendären Abbey Road Studios haben nicht nur die Beatles das Album Abbey Road oder Pink Floyd The Dark Side Of The Moon aufgenommen, dort werden auch klassische Rockalben wie etwas Seconds Out von Genesis, Regatta De Blanc von The Police oder Live! von Bob Marley And The Wailers neu gemastert und von Miles Showell per Half Speed Mastering neu geschnitten.
Alle Veröffentlichungen der Serie sind von außen an einer Art OBI zu erkennen. Bei unserem Exemplar wog eine Platte stolze 214g – am Vinyl wurde also schon mal nicht gespart. Die beiden Platten stecken in einem Single Sleeve und erhielten bedruckte aber ungefütterte Innenhüllen im rosa Wolken-Design. Unsere Brothers In Arms läuft mit 45 Umdrehungen pro Minute und die Songs in den längeren CD-Versionen wurden auf zwei LPs verteilt.
Die Version aus der Back To Black-Serie besteht zwar ebenfalls aus zwei LPs, diese laufen aber mit den herkömlichen 33 RPM. Gepresst wurde sie bei MPO in Frankreich auf zwei 198g schwere Platten. Leider sehen die Oberflächen der Scheiben nicht gut aus. Jede Menge Schlieren und oberflächliche Kratzer, die sich auch beim Waschen per Ultraschall nicht entfernen lassen. Zu hören waren die Kratzer meist nicht. Auch hier finden sich die ungefütterten, bedruckten Innenhüllen mit den Songtexten zudem wurden die Songs ebenfalls so lange wie auf CD ausgespielt.
Aus der Back To Black-Serie hatten wir bereits Making Movies von Dire Straits untersucht und dabei einen hervorragenden Klangeindruck gewonnen. Der Hype Sticker für Brothers In Arms verspricht, dass die Platten „von den originalen analogen und digitalen Masters von Bernie Grundman und Bob Ludwig“ neu gemastert worden seien. Den Lackschnitt erledigte Chris Bellman (CB) für Bernie Grundman Mastering.
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Wie unterscheiden sich die Abbey Road- und die Back to Black-Pressung im Hörtest?
Brothers In Arms leistet in ungezählten HiFi-Studios der Welt gute Dienste als Vorführ-CD. Warum? Erstens ist das Album sehr gut aufgenommen und macht beispielsweise immer ein schönes Stereo-Panorama auf. Außerdem kennt jeder die Schlüsselsongs des Albums und kann so mit dem letzten Höreindruck zuhause vergleichen.
Im Vergleich der BtB- und der Abbey-Road-Pressung fiel es uns zunächst schwer, Unterschiede zu erkennen. Beide klangen im Opener So Far Away einfach gut. Die Gitarren perlen effektvoll in Stereo aus den Boxen, die Rhythmusgruppe macht unaufgeregt Druck und gibt dem Klangbild ein stabiles Fundament. Die Stimme steht dabei felsenfest im Zentrum.
Bei Money For Nothing hatten wir uns schließlich eingehört und konnten die Versionen inzwischen auch im Blindtest unterscheiden. Auf der Abbey-Road-Pressung klingt alles einfach größer und runder, die BtB weist klanglich ein paar Härten auf.
Der Eindruck verfestigte sich bei Walk Of Life weiter. Die BtB pusht die Mitten etwas zu sehr – ein Hauch von Telefonleitung lässt die Gitarren und die Stimme etwas zu hart klingen. Das ist kein Unterschied wie Tag und Nacht aber doch immer präsent.
The Man’s Too Strong ist ein nettes Stück Folkrock mit gewaltigen Dynamiksprüngen. Bei Versionen meistern diese Sprünge perfekt. Auch die vorher gehörten Härten waren hier nicht mehr so deutlich zu erkennen.
Wie unterscheiden sich die Pegel und Dynamik der Abbey Road- und der Back To Black-Pressung?

Das Wellenform-Diagramm für So Far Away offenbart zunächst keine großen Unterschiede zwischen den beiden Pressungen. Wer ganz genau hinsieht, erkennt, dass bei der Back-To-Black zwischen den Pegelspitzen etwas weniger Luft bleibt. Diese Version scheint also etwas lauter zu sein.

Money For Nothing zeichnet sich nicht durch große Dynamik aus. In den beiden Diagrammen lässt sich deshalb auch erneut kein großer Unterschied ausmachen. Wieder wirkt die BtB minimal lauter.

Das Wellenform-Diagramm für The Man’s Too Strong bildet ab, was im Hörtest schon aufgefallen war. Beide Versionen besitzen ausreichend Headroom, um die lautesten Stellen dynamisch abzubilden. Dass dabei kein Limiter die Pegelspitzen abschneidet, wie etwa bei den zuvor gehörten Stücken, überrascht zwar, gibt aber Pluspunkte für beide Pressungen.
Wie unterscheiden sich die die Frequenzspektren der MoFi und der Back To Black-Pressung?

Das Frequenz-Spektrogramm für So Far Away zeigt sofort ein paar Unterschiede an. Oberhalb der gestrichelten Linie bei etwa 15.500 Hertz gibt es bei der BtB nur noch wenige und ziemlich blasse Ausschläge. Die Abbey Road hat hier wesentlich mehr zu bieten. Dafür erscheinen die Roten Flächen unterhalb der Linie bei der BtB dunkler und voller als bei der Abbey Road. Das zeigt lautere Frequenzen im Mitten- und Höhenbereich an. Möglicherweise nahmen wir diesen Unterschied als klangliche Härte wahr.

Noch größer fällt der Unterschied in den Höhen über 15.000 Hertz bei Money For Nothing aus. Hier brennt die Abbey Road in den kaum noch hörbaren Frequenzen ein Feuerwerk ab. In diesen Frequenzbereichen finden sich Obertöne, die den Klangcharakter mitformen.

Gleiches Spiel bei Walk Of Life. Oberhalb von 15 kHz legt die Abbey Road erst richtig los. Allerdings hört sie hier bei 20 kHz schlagartig auf. 20 kHz ist eine harte Grenze, die aus der Abtastfrequenz von CDs mit 16 Bit bei 44,1 KHz resultiert. Hier war bei der Abbey Road ganz offensichtlich ein digitales Masterfile im Spiel, das oberhalb von 20 kHz einfach abschneidet.

Auch das Frequenz-Spektrogramm für The Man’s Too Strong bestätigt den Höreindruck. So deutlich die Unterschiede in den Spektrogrammen der anderen Stücke waren – hier sind beim besten Willen keine Abweichungen zu sehen. Und auch die BtB spielt jetzt plötzlich bis in höchste Frequenzbereiche hinauf. Warum auch immer – für The Man’s Too Strong hatten beide Pressungen ein besseres Master zur Verfügung als für andere Stücke.

Spektrogramme mit linearer Skaliereung fächern die Unterschiede in den hohen Frequenzen deutlich sichtbar auf. Um die tiefen Frequenzbereiche zu beurteilen, eignen sich Spektrogramme mit logarithmischer Skalierung. Allerdings waren die Unterschiede im Bassbereich bei Brothers in Arms vernachlässigbar. Beide Pressungen zeichnen sich durch einen straffen Bass und druckvolle untere Mitten aus. Stellvertretend zeigen wir das Frequenz-Spektrogramm für Money For Nothing, indem sich keine gravierenden Unterschiede zeigen – dafür aber beachtliche violette Flächen, die für besagte Bässe und untere Mitten stehen. Bei den anderen Stücken ist die Lage übrigens ähnlich.
Wie unterscheidet sich die Loudness der Back To Black- und der Abbey Road-Pressung?


Die Loudness-Messung mit dem Youlean Loudness Meter ergab für die Seite 1 bei der BtB-Pressung -19,9 LUFS integrated (Loudness Units relative to Full Scale), bei der Abbey Road -20,6 LUFS integrated. Das bedeutet, die BtB ist um durchschnittlich 0,7 dB lauter.


Für die Seite 2 stoppte die Messung bei der BtB bei -19,8 LUFS, bei der Abbey Road bei -20,0 LUFS. Beim Blick auf die Diagramme hätten wir größere Unterschiede erwartet. Schließlich weist die Abbey Road mehr grüne Passagen (also leisere Stellen) auf als die BtB.


Die Messung für Seite 3 stellt das bisherige Bild auf den Kopf. Mit -24,2 LUFS (BtB) gegenüber -22,6 LUFS für die Abbey Road ist die Back To Black um insgesamt 1,6 dB leiser als die Abbey Road.


Auch die Seite 4 der BtB ist mit -21,3 LUFS gegenüber -20,5 LUFS für die Abbey Road etwas leiser. Nicht auffällig, aber immerhin doch um 0,8 dB.
Wie gut klingt die Back To Black-Pressung von Brothers In Arms?
Die Back To Black-Pressung von Brothers In Arms punktet schon mal damit, dass sie die längeren CD-Versionen der Songs verwendet. Deshalb wurde aus dem einfachen Album von 1985 ein Doppelalbum. Klanglich gibt es Stärken und Schwächen. Die Stereobühne und die Transparenz des Mixes sind exzellent. Auch in Sachen Dynamik und Bassbereich gibt sich die BtB keine Blöße. Allerdings kommt sie in einigen Titeln wie Money For Nothing oder Walk Of Life etwas kantiger daher als nötig. Dieser Eindruck resultiert aus einer etwas zu starken Betonung der Mitten. Auch die Qualität der Pressung hat Luft nach oben, da es oberflächliche Kratzer und etwas zu große Laufgeräusche gibt. Insgesamt ist die Back To Black aber keine schlechte Ausgabe von Brothers In Arms.
Wie gut klingt die Abbey-Road-Pressung von Brothers In Arms?
Das Bessere Ist des Guten Feind sagt der Volksmund. So ist es auch hier. Die Abbey Road-Pressung besitzt dieselben Stärken wie die Back To Black, also eine außergewöhnlich gut austarierte Stereobühne und jede Menge Dynamik und Druck, dort wo es nötig ist. Gegenüber der Back To Black-Pressung bietet sie aber klanglich ein etwas runderes Bild. Die störenden Härten der BtB fehlen hier glücklicherweise. Unsere Pressung zeigte auch keine äußerlichen Probleme, klanglich war sie ohnehin auf der Höhe. Die Abbey Road ist also der BtB-Pressung vorzuziehen.
Titelliste
Side 1
- So Far Away
- Money For Nothing
Side 2
- Walk Of Life
- Your Latest Trick
Side 3
- Why Worry
- Ride Across The River
Side 4
- The Man’s Too Strong
- One World
- Brothers In Arms




















Interpret | Dire Straits | |
Titel | Brothers In Arms | |
Label | Vertigo | Vertigo |
Katalognummer | 3752907 | ARHSDLP004 |
Veröffentlicht | 2020 | 2021 |
Format | 2×12” | 2×12” |
Umdrehungen/Minute | 33 | 45 |
Cover | Single Sleeve | Single Sleeve |
Beigaben | Bedruckte Innenhüllen, MP3-Download Gutschein | Bedruckte Innenhüllen, Abbey Road Zertifikat |
Lackschnitt | Bernie Grundman, Chris Bellman | Miles Showell |
Presswerk | MPO | Optimal Media |
Matrix-Runout | MPO 0602537529087 A2 00602537529070-A CB MPO 01 196045 MPO 0602537529087 B2 00602537529070-B CB MPO 01 196047 MPO 0602537529094 A2 MPO 21 196641 00602537529070-C CB MPO 0602537529094 B2 MPO 21 196641 00602537529070-D CB | BK03595-01 A1 0865301 MILES ABBEY ROAD ½ SPEED ROOM 30 BK03595-01 B1 0865301 MILES ABBEY ROAD ½ SPEED ROOM 30 BK03595-02 C1 0865302 MILES ABBEY ROAD ½ SPEED ROOM 30 BK03595-02 D1 0865302 MILES ABBEY ROAD ½ SPEED ROOM 30 |
Auflage/Limitierung | – | k.A. |
Fortlaufende Nummer | – | – |
Herstellungsland | Frankreich | Europa |
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