Impex hat Friday Night In San Francisco neu aufgelegt. Als audiophile Doppel-LP mit 45 RPM und mit neuem Cover. Wie das klingt? Wir sind begeistert!


Ein paar Hintergründe zu Friday Night in San Francisco
Das Album Friday Night In San Francisco von Al di Meola, John McLaughlin und Paco de Lucia gilt als das meistverkaufte Akustikgitarren-Album aller Zeiten. Das liegt an der schieren Spielfreude der drei Gitarrenkönner, die sich gegenseitig zu immer neuen Höchstleistungen anspornen. Da alle drei stilistisch in recht unterschiedlichen Gefilden unterwegs sind, entsteht ein Stilmix, der immer wieder überrascht. Bis auf den Titel „Guardian Angel“ wurden alle Aufnahmen am 5.12.1980 live im Warfield Theatre in San Francisco mitgeschnitten. Im Stereo-Panorama wurden die drei Musiker weit voneinander entfernt positioniert: John McLaughlin in der Mitte, Paco de Lucia links, Al Di Meola rechts. Das Publikum ist hier Teil der Show, immer wieder gibt es spontane Begeisterungsstürme, Lacher oder Zwischenrufe, die laut hörbar im Mix hervorgehoben werden. Dadurch verstärkt sich der Eindruck, selbst mitten im Publikum zu sitzen.
Wie gut sind die Pressungen von Philips und Impex?
Die audiophile Impex ist auf 180g-Vinyl gepresst. Die Scheiben sind plan und korrekt zentriert. Es sind keine Schlieren sichtbar. Ganz ähnlich die Philips, jedoch auf 140g Vinyl.
Was fällt im Vergleich der beiden Pressungen noch auf?
Das Cover der Impex aus dickem Karton mit dem reflektierenden Schriftzug wirkt auf den ersten Blick gleich hochwertiger. Leider ist der matt schwarze Karton anfällig für sichtbare Kratzer und Fingertapser.
Wie ist Friday Night in San Francisco von Impex ausgestattet?
Für die Innenseite des Gatefold-Covers aus schwerem Karton haben die Grafiker eine komplett neue Gestaltung angefertigt. Die Schrift in metallischem Silber auf der Vorder- und Rückseite wirkt äußerst edel.
Wie gut klingen die beiden Pressungen von Friday Night In San Francisco?
Für die Impex gilt: herausragend! In Sachen Dynamik legen die 45er im Vergleich zu meiner deutschen Erstausgabe eine kleine Schippe drauf. Klangfarben, Bühne und Staffelung gewinnen in jeder Beziehung.
Und die Philips? Mit dem Klang meines Originals von hatte ich nie Probleme, bis ich die Impex-Platte gehört habe. Achtung: Die 45RPM Platte ist naturgemäß etwas lauter. Doch selbst mit angepasstem Lautstärkelevel schlägt die Impex die Philips um Längen.
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Wie unterscheiden sich Pegel und Frequenzgang der Pressungen von Impex und die Philips?

Wie erwartet, weist die 45-RPM-Fassung von Impex einen erkennbar höheren Pegel auf. In Sachen Dynamik sind beide Varianten ausgezeichnet. An den mit Pfeilen markierten Stellen ist die Impex etwas lauter. Falls hier Kompression eingesetzt wurde, dann mit großer Vorsicht und ohne Schaden anzurichten. Allerdings lief beim Schneiden der Impex das Band einen Tick schneller. Deshalb setzt der Applaus hier rund zwei Sekunden früher ein als bei der Philips (gelber Pfeil). Auf die Laufzeit von über 11 Minuten ist das nicht viel. Dennoch überraschend, dass die Techniker zu diesem Trick griffen.

Weitere Unterschiede zeigen sich jedoch im Frequenz-Spektrogramm, das wir hier deshalb ohne den roten Graphen für die Pegel separat zeigen. Hier wird die Energie im jeweiligen Frequenzbereich in Farben abgebildet. Die Frequenz ist links neben der Farbskala abzulesen: Bässe unten, Höhen oben und alles andere dazwischen. Orange sind die lautesten Frequenzen, je dunkler das Grün, desto leiser die jeweilige Frequenz.
Im Bereich zwischen 10.000 und 16.000 Hertz, hat die Impex etwas mehr zu bieten. Daher rührt auch der insgesamt als brillanter empfunden Klang. Die Philips macht alles richtig und klingt wie sie soll. Die Impex strahlt und funkelt in den Höhen, ohne die anderen Frequenzbereiche zu vernachlässigen.
Welche Pressung von Friday Night In San Francisco ist besser?
Die Impex-Doppel-LP ist beileibe nicht billig. Doch nur bei wenigen audiophilen Reissues wird der Klangunterschied so deutlich wie hier. Klare Kaufempfehlung!
Titelliste
Side A:
1. Mediterranean Sundance/Rio Ancho
Composers: Al Di Meola and Paco DeLucia
Performed by: Paco DeLucia and Al Di Meola
Side B:
1. Short Tales of the Black Forest
Composer: Chick Corea
Performed by John McLaughlin and Al Di Meola
Side C:
1. Frevo Rasgado
Composer: Egberto Gismonti
Performed by John McLaughlin and Paco DeLucia
Side D:
1. Fantasia Suite
Composer: Al Di Meola
Performed by Paco DeLucia, John McLaughlin and Al Di Meola
2. Guardian Angel
Composer: John McLaughlin
Performed by Paco DeLucia, John McLaughlin, and Al Di Meola
Interpret | Al Di Meola, John McLaughlin, Paco De Lucia | |
Titel | Friday Night in San Francisco | |
Label | Impex | Philips |
Veröffentlicht | 2019 | 1981 |
Katalognummer | IMP6031-45 | 6302137 |
Format | 12“ | 12“ |
Umdrehungen/Minute | 45 | 33 1/3 |
Typ | Doppel-LP | LP |
Cover | Gatefold | Single Sleeve |
Beigaben | – | – |
Mastered by | Chris Bellmann & Bob Donnelly at Bernie Grundman Mastering | k. A. |
Presswerk | RTI | – |
Matrix-Runout | IMP6031-45-B 31252.1 (3) IMP6031-45-B 31252.2 (3) IMP6031-45-B 31252.3 (3) IMP6031-45-B 31252.4 (3) | AA 6302 137.1Y AA 6302 137.2Y |
Auflage/Limitierung | 3000 | – |
Fortlaufende Nummer | – | – |
Herstellungsland | USA | Deutschland |











