
Als Deadwax oder (seltener) Matrix, beziehungsweise Auslaufrille oder englisch Runout Groove, wird der Bereich einer Schallplatte zwischen dem Ende des letzten Musiktitels einer Plattenseite und dem Label bezeichnet. In diesem Bereich endet die Schallplattenrille. In der Regel ist hier also schon keine Toninformation in der Rille mehr vorhanden, der Abstand zwischen den einzelnen Rillen wird vergrößert – dadurch entsteht ein glatter, hochglänzender Abschnitt, der sich für zusätzliche Informationen anbietet.

In der Auslaufrille finden sich Informationen zur Pressung
In der Regel wird auf der Pressmatrize in den Bereich der Auslaufrille die Katalognummer einer Schallplatte sowie die Nummer der verwendeten Pressmatrize eingeritzt oder gestempelt. Weitere Informationen, die sich im Deadwax finden lassen:
- Der Name des Toningenieurs, der die Matrize hergestellt hat
- Das Scheideverfahren (bspw. „/2“ für Half-Speed Mastering)
- Preiscodes
- Der Name des Presswerks

Welche Informationen tatsächlich zu finden sind, unterscheidet sich von Platte zu Platte stark. Eine umfangreiche Datenbank mit Informationen, die im Deadwax-Bereich von Millionen von Schallplatten per Suche auffindbar sind. Die Einträge finden sich bei Discogs auf den Beschreibungsseiten eines Releases „Runout/Matrix“.
Was lässt sich aus den Infos im Deadwax herauslesen?
Auch die Bedeutung der Zifferncodes ist nicht immer eindeutig. So gibt es unter Sammlern die Annahme, dass die Codes „A1“ und „B1“ in der Regel die Erstpressung bezeichnen. In der Praxis wurden jedoch häufig für die Erstauflage mehrere Pressmatrizen vom selben Acetat hergestellt und mit Bezeichnungen wie „A1“, „A2“, „A3“ versehen. Vor allem bei Veröffentlichungen mit großen Auflagen war und ist diese Vorgehensweise sinnvoll, da so auf mehreren Pressmaschinen gleichzeitig gepresst werden konnte.
Je nachdem, wie eng die Rillen geschnitten wurden, kann der Auslaufbereich bei zwei verschiedenen Pressungen derselben LP unterschiedlich groß ausfallen.
Versteckte Botschaften im Deadwax
Mit dem Deadwax lässt sich jedoch auch allerhand Kurioses anstellen. Die Beatles nutzten die Auslaufrille von Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band für einen 15kHz-Pfeifton, um die Aufmerksamkeit von Hunden zu erwecken, gefolgt von einer etwa zweisekündigen Toncollage, die jedoch auf Plattenspielern ohne Endabschaltung in Dauerschleife weiterläuft, bis jemand den Tonarm anhebt.
Die erste UK-Pressung von Elvis Costellos zweitem Album This Years Model (Fotos) enthielt die per Hand eingeritzte Botschaft: „RING, MOIRA ON 434 3232 FOR YOUR SPECIAL PRIZE“. Bei “Moira” handelte es sich um eine Mitarbeiterin des Labels, die unter der genannten Nummer im Büro zu erreichen war. Die ersten 1000 Anrufer erhielten einen kostenlosen Badge zugeschickt.

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